Wasserwirtschaftsamt
Nürnberg

Entlandung

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Bestand - vorher

Bei der Fertigstellung des Wöhrder Sees 1981 betrug die Tiefe durchschnittlich 2,5 m, 30 Jahre später waren es an vielen Stellen oft nur noch 50 cm.

Vor allem bei Hochwasser trug die Pegnitz große Mengen an Sand und feineres Material, sogenanntes Sediment, in den See ein. Durch die Aufweitung von Fluss auf Seebreite, verringerte sich die Fließgeschwindigkeit und das Sand-Sediment Gemisch lagerte sich so am Seeboden ab.

Da die Ablagerungen sehr viele Nährstoffe enthielten, förderte dies ein übermäßiges Wachstum von Wasserpflanzen.

Erfolgter Baustein - nachher

Der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg waren sich einig, dass der Wöhrder See nicht verlanden darf, sondern wieder ein vielfältig nutzbarer und attraktiver See werden soll. Die zentrale Aufgabe der Sanierung des Wöhrder Sees war deshalb die umfangreiche Entnahme des abgelagerten Materials.

Am Unteren Wöhrder See sowie am Oberen Wöhrder See wurden über 300.000 m³ Schlamm geborgen. Hierzu wurde im Wasser ein schwimmender Ponton eingesetzt. Der darauf stehende Bagger entnahm das Sediment direkt vom Seeboden und befüllte damit schwimmende Transportbehälter. Diese Behälter wurden zum Umschlag des Materials an das Seeufer geschoben. Dort wurde das Sand-Sedimentgemisch auf bereitgestellte LKWs verladen, abtransportiert und fachgerecht deponiert.

Dieses Volumen entspricht in etwa einem Fußballfeld 40 m hoch gefüllt mit abgelagertem Material. Alle Entlandungsbausteine wurden unter Beachtung der Auflagen der Naturschutzbehörden ausgeführt.

Ergebnis

Durch die Entlandung wird die ursprüngliche Wassertiefe des Sees wiederhergestellt.
Die Entnahme verbessert die Gewässergüte und gleichzeitig werden verloren gegangene Lebensräume für die Tierwelt wiedergewonnen.

Alle Bausteine erhöhen die Fließgeschwindigkeit im See. Eine höhere Fließgeschwindigkeit verhindert das Absinken der Schwebstoffe im Wasser. Die geplante Umgestaltung reduziert laut eines Modells der Technischen Universität München die Ablagerungen im See um ca. 70 %.

Der Baustein Entlandung ist somit nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht nachhaltig.

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